Filmaufnahmen im September 2022

Von Schiefer, Stahl und Stars

Das Industriehaus bietet nicht nur Platz für Arbeitsbereiche und Veranstaltungen – Mitte September 2022 fungierte die außergewöhnliche Location als einer der vielen Drehorte für eine vierteilige Politthriller-Miniserie, die sich um den tödlichen Anschlag auf den Banker Alfred Herrhausen im Jahre 1989 dreht. Herrhausen, gespielt von Oliver Masucci, war in den 1980er-Jahren einer der mächtigsten Wirtschaftsführer der Republik, galt als Visionär, der nicht nur die Bilanzen im Blick hatte, sondern die Zukunft gestalten wollte. Die RAF wurde zwar als Drahtzieher benannt, ein Täter jedoch nie identifiziert.

Erzählt wird nah an den tatsächlichen historischen Geschehnissen. Der kalte Krieg geht zu Ende, die Mauer steht noch. Bankier Alfred Herrhausen hat einen Traum: Mit Kapital die Welt verändern – Grenzen kennt er keine. Gegner positionieren sich; drei Wochen nach dem Mauerfall wird er brutal ermordet. Doch da hat er bereits das Finanzsystem und damit die ‚alte Welt‘ aus den Angeln gehoben.

Für einige kurze, aber wesentliche Szenen wurde das Innere eines hochwertigen und stilechten Bürogebäudes der 1960er Jahre gesucht. Gedreht werden sollten Sequenzen, die im Original im Kanzlerbungalow in Bonn stattfanden. Wegen Renovierungsarbeiten stand das Originalmotiv jedoch nicht für Dreharbeiten zur Verfügung. Nicht nur das Industriehaus als solches, auch der große Sitzungssaal fand großen Anklang bei den Locationscouts und wurde zum täuschend echt umdekoriert.

Der Kanzlerbungalow in Bonn wurde von 1964 bis 1999 als Wohn- und Empfangsgebäude der damaligen deutschen Bundeskanzler genutzt. Mit ähnlichen Holzvertäfelungen, dem schlichten und dennoch offenen und hellen Stil und vor allem durch die bodentiefen Fenster steht unser Industriehaus dem Kanzlerbungalow optisch in nichts nach.

Bei nur einem Drehtag betrugen die Vor- und Nacharbeiten insgesamt eine Woche – es herrschte absoluter Ausnahmezustand. Während dieser Zeit standen auf dem gesamten Gelände und dem angrenzenden Parkplatz der ehemaligen Stadt-Sparkasse Solingen in der Platzhofstraße unter anderem Verpflegungs- und Vorbereitungszelte, Toilettenwagen und Materiallaster.

Aufwändig musste auch innerhalb des Industriehauses – ungeachtet der sowieso schon großen Nähe zum gefragten Jahrzehnt – gearbeitet werden. Alle neuzeitlichen Designs wie LED-Leuchten oder Türschilder wurden abgeschaltet, abmontiert oder überdeckt. Einige Ausstattungsgegenstände sind nach den Dreharbeiten im Gebäude verblieben, wie z.B. die Wandverkleidung im Eingangsbereich und diverse Pflanzen im Außenbereich.

Großer Aufwand – kleine Wirkung. Die gedrehten Szenen werden nur etwa drei Minuten im TV-Vierteiler einnehmen. Dennoch sind wir gespannt, wie unser schönes Industriehaus im Fernsehen zur Geltung kommen wird. Ausgestrahlt werden soll die Serie in der ARD, voraussichtlich im Jahre 2024. Wir werden unsere Mitglieder über das genaue Datum noch informieren.

Der große Sitzungsaal wurde für die Aufnahmen umdekoriert.